Wie Gedanken unser Essverhalten beeinflussen

Kennst du das, dass du etwas isst ohne wirklich Hunger zu haben? 

Essen aus einem Gefühl heraus

Es ist immer wieder erstaunlich zu beobachten, in welchen Situationen wir essen. Hast du dich schon mal beobachtet, wann, wo und warum du was isst?
Oft essen wir aus Langeweile, aus Stress oder aus dem Gefühl der Einsamkeit heraus. 
Wann hast du das letzte mal wirklich Hunger verspürt und aus einem Gefühl des Hungers gegessen?

Vielleicht kennst du es: du sitzt vor dem Fernseher, fühlst dich  gestresst, traurig oder einsam, und plötzlich plünderst du den Kühlschrank oder greifst zu Snacks oder Süßigkeiten. Dieses Essverhalten nennet man emotionales Essen. 
Das emotionale Essen ist eng mit unseren Gefühlen und Gedanken verbunden.

Der Gedanken-Gefühle Kreislauf

Unsere Gedanken haben eine große Macht über unsere Gefühle und unser Verhalten. Wenn wir negative Gedanken haben, wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „ich bin so alleine“, können diese Gedanken negative Gefühle wie Frustration, Traurigkeit oder Angst auslösen. Es entsteht ein Kreislauf aus schlechten Gedanken die wiederum das schlechte Gefühl verstärken. Die schlechten Gefühle kurbeln die negativen Gedanken an. und so weiter. 
Kanns du dir vorstellen, welche Stressspirale hier entstehen kann?

Essen als Ausweg aus der Stressspirale

Um diese unangenehmen Gefühle zu vermeiden und aus diesem Stress heraus zu kommen, greifen viele Menschen zum Essen – vor allem zu „Komfortnahrung“ wie Schokolade, Chips oder zu fettigem Essen. Dieses Verhalten ist eine Art Bewältigungsstrategie, um kurzfristig das emotionale Gleichgewicht wiederherzustellen.

Unsere Gedanken verstärken also unsere Gefühle. Wenn du im Stress bist und zu dir sagst: „Ich bin so im Stress, ich brauch jetzt Schokolade für mehr Energie und für meine Nerven“ verstärken diese Gedanken das Bedürfnis nach Entspannung durch das Essen. Negative Gedanken wie: „das schaffe ich nie“ oder „ich bin selbst schuld“  oder „jetzt ist eh alles egal“ können ein impulsives Essverhalten auslösen. Das Essen ist eine Strategie für dich, um aus dieser Spirale von negativen Gedanken und unangenehmen Gefühlen auszubrechen. Die passiert oft unbewusst. 

Der Einfluss auf das Körpergefühl

Unsere Gedanken beeinflussen nicht nur unsere Gefühle, sondern auch unser Körpergefühl.

Negative Gedanken können körperliche Reaktionen auslösen, wie Verspannungen, ein flaues Gefühl im Magen oder eine erhöhte Herzfrequenz.
Diese körperlichen Signale verstärken wiederum das emotionale Unwohlsein, was das Verlangen nach Trost durch Essen noch verstärken kann. Es entsteht ein Teufelskreis: Gedanken – Gefühle – Körperreaktionen – Verhalten – neue Gedanken.

Strategien gegen emotionales Essen:

Um den Einfluss der Gedanken auf das emotionale Essen zu verringern, ist es hilfreich, sich bewusst mit den eigenen Gedanken auseinanderzusetzen. Hier einige Strategien:

1. Achtsamkeit üben: Achtsamkeitsübungen helfen, im Moment zu bleiben und automatische Gedanken zu erkennen, bevor sie das Verhalten steuern.

2. Gedanken hinterfragen: Wenn negative Gedanken aufkommen, kann es hilfreich sein, sie zu hinterfragen: „Ist das wirklich wahr? Gibt es eine andere Perspektive?“

3. Emotionen akzeptieren: Statt sie zu verdrängen, ist es wichtig, Gefühle anzuerkennen und zuzulassen. Das reduziert den Drang, sie durch Essen zu betäuben.

4. Alternativen finden: Statt impulsiv zu essen, kann man sich eine andere Bewältigungsstrategie suchen, z.B. einen Spaziergang machen, tief durchatmen oder ein Gespräch mit jemandem führen.

5. Professionelle Unterstützung: Bei wiederkehrendem emotionalen Essen kann eine Therapie helfen, die zugrunde liegenden Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern.

Den Gedanken-Essen-Kreislauf verstehen und verändern

Deine Gedanken spielen eine zentrale Rolle beim emotionalen Essen. Sie beeinflussen, wie du dich fühlst und wie du auf diese Gefühle reagierst. Indem du dich bewusst mit deinen Gedanken beschäftigst, kannst du lernen emotionale Essattacken besser zu erkennen, zu verstehen und zu verändern

Der erste Schritt ist die Bewusstwerdung. Durch die Bewusstwerdung deines Essverhaltens kannst du einen guten Umgang mit negativen Gedanken und Gefühlen finden. Diese Bewusstwerdung geschieht nicht auf Knofpdruck. Es ist ein Weg der ganz von selbst zu mehr Selbstbewusstsein und Selbstverstrauen führt.  

Wenn du möchtest, begleite ich dich gerne auf diesem Weg.

Melde dich wenn dich das Thema beschäftigt und du auf der Suche nach deinem gesunden Essverhalten bist.

Von Herzen
Sybille

Heilpraktikerin in Wilhelmsdorf, Nähe Emskirchen, Langenzenn, Neustadt an der Aisch und Herzogenaurach.