Einsamkeit

Einsamkeit – ein Gefühl, das viele von uns kennen

In meiner Praxis erlebe ich es immer wieder, dass Menschen zu mir kommen und sagen, dass sie sich einsam fühlen. Sie beschreiben es als tiefe Leere und Angst alleine zu sein.

Hast du dich auch schon einmal einsam gefühlt? Wie hast du das Gefühl wahrgenommen? Gibt es ein bestimmtes Körpergefühl im Zusammenhang mit dem Gefühl der Einsamkeit?
Einsamkeit ist ein Gefühl, das viele Mensch im Laufe ihres Lebens empfinden. Es ist ein Gefühl von Isolation, das uns manchmal unerwartet trifft, selbst wenn wir von anderen umgeben sind. Doch woher kommt dieses Gefühl eigentlich, und wie wirkt es auf uns?

Ursachen der Einsamkeit

Generell kann man sagen, dass Einsamkeit verschiedene Ursachen haben kann. Manchmal liegt sie in äußeren Umständen begründet, zum Beispiel durch den Verlust eines geliebten Menschen, einen Umzug in eine neue Stadt oder das Fehlen sozialer Kontakte. Aber auch innere Faktoren spielen eine Rolle: Selbstzweifel, Schüchternheit oder Ängste können dazu führen, dass wir uns von anderen distanzieren, obwohl wir eigentlich Kontakt suchen. Manchmal ist Einsamkeit auch eine Folge von gesellschaftlichen Veränderungen, wie der zunehmenden Digitalisierung, die persönliche Begegnungen reduziert.

Es gibt aber auch eine Art der Einsamkeit, die nur ganz schwer zu greifen ist. Ein Gefühl, das man sich selbst nicht erklären kann und augenscheinlich keine Ursache hat. Auch das erlebe ich immer wieder in meinem Praxisalltag?

Wie fühlt sich Einsamkeit an?

Das Gefühl der Einsamkeit kann sich sehr unterschiedlich zeigen. Manche Menschen empfinden es als eine schwere Last, die auf der Brust liegt, während andere es als eine innere Leere beschreiben. Es kann sich anfühlen wie ein Kloß im Hals, ein Ziehen im Magen oder eine allgemeine Traurigkeit. Oft ist es ein Gefühl der Trennung – von anderen, aber auch von sich selbst. Es ist wichtig zu wissen, dass Einsamkeit nicht gleichbedeutend mit Alleinsein ist. Man kann sich auch in Gesellschaft einsam fühlen, wenn die Verbindung zu den Menschen fehlt.

Der Zusammenhang zwischen Gedanke, Gefühl und Körper

Einsamkeit wirkt sich nicht nur auf unsere Psyche aus, sondern auch auf unseren Körper. Das Gefühl kann bestimmte Gedanken auslösen. Diese Gedanken verstärken das Gefühl. So entsteht ein Stress-Kreislauf, der sich auf körperlicher Ebene zeigen kann. Dieser Stress ist oft zu spüren mit Verspannungen, Kopfschmerzen oder einem flachen Atem. Das Körpergefühl ist eng mit unseren Emotionen verbunden: Wenn wir uns einsam fühlen, nehmen wir oft eine Schwere oder Enge im Brustbereich wahr. Das Bewusstsein für diese körperlichen Signale kann helfen, das Gefühl besser zu verstehen und aktiv dagegen anzugehen.

Wie schon so oft von mir erwähnt: „Bewusstwerdung ist der erste Schritt auf dem gesunden Weg!“ Beobachte dich, stell dir vor, du hast eine Kamera im außen und beobachtest dich von außen. Was sind deine Gedanken? Wie fühlt es sich im Körper an? Wo genau im Körper zeigt sich dieses Gefühl der Einsamkeit? Wie gehst du damit um und was ist dein Verhalten um aus diesem Stress-Kreislauf auszubrechen?
Oft ist die Einsamkeit ein Auslöser für emotionales Essen.

Ich möchte dir eine Methode zeigen, die deine Gefühlswelt beruhigen kann. Dies ist einer meiner „to go“ Methoden. Weil sie schnell umsetzbar sind und du sie überall anwenden kannst:

Methode „to go“:

Ich möchte dir eine Methode zeigen, die ich immer wieder gerne bei diesem Thema einsetzte und meinen Patienten auch als tägliche Übung mit auf den Weg gebe:

⇨ Lege deine Hände auf den Brustkorb

⇨ Atme mehrere male tief ein und aus

⇨ Sage zu dir (laut oder leise): „Ich bin da!“

Du kannst bei dieser Übung die Augen offen lassen oder auch schließen. Beobachte dich, wie diese Übung auf dich wirkt. Beobachte deine Gedanken und dein Körpergefühl vor, während und nach der Übung.
Notiere diese Beobachtungen in deinem Notizbuch.

Übe, wenn es dir gut geht!

Praktiziere diese Übung, auch, oder gerade dann, wenn es dir gut geht! Das hat mehrere Gründe. Zum haben solche Übungen eine gewisse Selbstwirksamkeit. Sie wirken auf dein Inneres. Oft höre ich von meinen Patienten, dass diese Gefühle immer wenige auftauchen, je mehr sie diese „Trockenübung“ machen. Zum anderen kannst du ganz leicht auf diese Methode zurückgreifen, wenn es dir mal nicht so gut geht. Dann weißt du wie es funktioniert und kannst diese Methode ohne langes Nachdenken und Überlegen umsetzten.

Umgang mit dem Gefühl der Einsamkeit

Was kannst du sonst noch machen, um einen guten Umgang mit diesem Gefühl der Einsamkeit zu finden:

Soziale Kontakte pflegen: Geh raus aus deinen 4 Wänden! Manchmal sind es kleine Schritte, die dir ein Gefühl der Verbundenheit geben können. Dies kann sein ein kleiner „Schnack“ im Supermarkt, oder das Eintreten in einem Verein. Ich hatte eine Patientin, die sich einem Wanderverein angeschlossen hat. So konnte sie Natur, Bewegung und Gesellschaft wunderbar miteinander verbinden.
Selbstfürsorge: Gönn dir Zeit für Aktivitäten, die dir Freude bereiten, wie Lesen, Spazierengehen oder kreative Hobbys.
Achtsamkeit und Meditation: Diese Techniken können helfen, im Moment zu bleiben und das Gefühl der Einsamkeit zu akzeptieren, ohne von ihm überwältigt zu werden.
Professionelle Unterstützung: Wenn die Einsamkeit dauerhaft belastend ist, kann eine Gesprächstherapie oder Beratung hilfreich sein, um die Ursachen zu erforschen und Wege aus der Isolation zu finden.

Einsamkeit ist ein menschliches Gefühl

Es betrifft viele von uns. Dieses Gefühl kann aus verschiedenen Gründen entstehen und sich sowohl emotional als auch körperlich bemerkbar machen. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass man nicht alleine ist und dass es Wege gibt, das Gefühl zu lindern. Mit kleinen Schritten, Selbstmitgefühl und Unterstützung kann man lernen, mit Einsamkeit umzugehen und wieder Verbindung zu sich selbst und anderen zu finden.

Melde dich gerne bei mir, wenn das Thema Einsamkeit auch bei dir ein Thema ist und du Unterstützung auf deinem Weg zu mehr Verbundenheit möchtest. Ich bin da und unterstütze dich gerne auf deinem Weg.

Von Herzen
Sybille